Diskussion der Themen Datenschutz, Privatsphäre und Regulationen | JOCR Raw Podcast 2021 / 04

Hallo ihr Lieben,

ich melde mich hiermit zum Wort, um den Start einer offenen Diskussion ins Leben zu rufen.

Wie ihr vielleicht bereits aus der neuesten Folge des Podcasts entnehmen konntet, hat jeder einen sehr individuellen Standpunkt zu den Themen Privatsphäre, Datenschutz und Regulation. Uns würde nun euer Standpunkt dazu interessieren.

Teilt uns hierzu bitte eure Meinung in diesem Post mit.

Wir freuen uns schon auf eure regen Diskussionen und interessanten Ansätze.

Zudem wird es ab jetzt zu jeder am Sonntag erscheinenden Episode des Podcasts nun einen Post geben, wo es die Möglichkeit gibt sich über die jeweilig behandelten Themen auszutauschen.

Schönes Wochenende,
Benjamin

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Hier der Link zu der Podcastfolge auf der jeweiligen Plattform:

Apple Podcasts

Spotify
https://open.spotify.com/episode/0txDubrTWE7ljOqUQBYGPr?si=J-K1nNcfQtyoiwa9CEcSqQ

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Herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Post hier im Forum (und zu deinem Jubiläum morgen) :wink:
Ihr hattet ja wirklich viele verschiedene Themen in dieser Folge/Episode des Podcast, wird schwierig da seine Meinung geordnet wieder zu geben.

Regulation (Politik)

Klar kraust es uns, wenn wir die Fragen mancher Politiker (z.B. Anhörung in den USA von Tim Cook usw.) hören, da uns sofort klar wird, dass die keine Ahnung von der Materie haben. Aber es sind eben die, die sich nicht umbedingt gut in der IT auskennen, sondern (meist) gut reden können, und somit die Bevölkerung vor der letzten Wahl von sich überzeugt haben. So funktioniert eben unsere Politik, dass Volk sucht sich Vertreter aus, die einem dann im Parlament vertreten sollen. Auf was diese Auswahl beruht ist bei jedem unterschiedlich, bei manchen ist es der/die der man schon mal die Hand geschüttelt hat, die schönere Webpräsens hat oder dessen Wahlprogramm am meisten den eigenen Vorstellungen entspricht. Dieses Vorgehen bringt natürlich viele Nachteile, allerdings haben die Alternativen nicht wirklich weniger Nachteile:
Rätedemokratie

(ähnlich dem angesprochenen Modell von Joel)
In der Rätedemokratie werden alle Entscheidungen von dem jeweiligem zuständigen Rat getroffen. Wenn es eine Entscheidung über das Internet braucht, wird der Internet-Rat gefragt. Für jeden Rat gibt es dann extra Wahlen von den Nutzern/Betroffenen des jeweiligen Bereichen. Das heißt für das Beispiels des Internet-Rates wählen dann alle, die das Internet nutzen, ein Komitee, dass sie bei den Entscheidungen vertreten soll. Das gleichen natürlich auch in der Landwirtschaft, Banken, usw.

Weiter Infos findet ihr auf Wikipedia.

Volksabstimmungen

Wenn für jede Frage die gesamte Bevölkerung gefragt werden würde, dauern Entscheidungen wahrscheinlich noch länger, und ob die Enteisungen dann wirklich besser für den jeweiligen Fachbereich sind, ist zu bezweifeln.

Aber klar ist für mich, dass die Politik (somit bei uns indirekt die Bevölkerung) entscheiden sollte, und nicht einzelne Unternehmen, wie sie mit was umgehen. Dabei sollte natürlich weiterhin die Privatsphäre berücksichtigt werden.
Das Problem ist meiner Meinung, dass die Politik nicht Pro-Aktiv agiert, sondern erst, wenn ein Problem besteht aktiv wird. Und dann greift sie öfters härter durch, als es hätte sein müssen.


Datenschutz

Klar müssen persönliche Daten geschützt werden. Das minimum entscheidet dabei die Politik, allerdings sollte es jedem User frei gestellt sein, zu entscheiden wem er welche Daten preis gibt. Und genau das macht Apple jetzt im Moment, sie geben uns, den Usern, die Hebel, zu denen wir davor keinen Zugang hatten. Klar streben sich Werbeunternehmen wie z.B. FaceBook dagegen, da sie etwas neues entwickeln müssen. Nur leider wachsen nach diesem abgeschlagenen Kopf drei neue Datenfressermäule nach. Natürlich könnte Apple diese Hebel alle auch als Opt-Out Schalter designen, allerdings wäre das dann noch weniger "Privacy by Design".
Leider wird das auch so bleibe, bis wir (die Endverbraucher) bereit sind für solche Sachen pro Update oder als Abo Geld anstatt Daten zu zahlen. Von einem Einmal kauf im Cent Bereich kann eben kaum ein Entwickler seine App kostendeckend weiter zu entwickeln.

Ist jetzt doch etwas ausführlicher geworden.
WICHTIG: Ich bin kein Experte in den angesprochenen Gebieten und Fehler sind Menschlich, somit kann ich keine Fehler meinerseits ausschließen.

Viele Grüße Bergrübe

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Hab mir gerade den Podcast angehört, möchte aber noch ein paar Sachen zum Thema Shortselling hinzufügen. Wichtig ist erstmal dass, wie im Podcast auch gesagt, GameStop ein Laden ist. GameStop ist, da der digitale Spielevertrieb boomt, schon seit längerem nicht mehr sehr erfolgreich. Corona hat dann den letzten Schubs gegeben, so dass niemand mehr an sie geglaubt hat da sie auch in keiner Art und Weise innovativ waren oder sich sonstige Konzepte überlegt haben!

Zur Erläuterung (Ich vermute mal dass das im Podcast nicht besprochen wurde damit es nicht zu kompliziert wird):
Beim Shortselling verkaufst du eine Aktie, die du noch nicht besitzt, zum aktuellen Preis. Du verpflichtest dich jedoch zu einem späteren bestimmten Zeitpunkt diese Aktie zu dem dortigen Preis zu kaufen. Heißt: du kannst nur eine begrenzte Menge Gewinn erzielen, jedoch unendlich viel verlieren. Beispiel: Wenn du in der Vergangenheit 10 Stocks geshortet (Damaliger Aktienpreis: 2$)hast, musst du jetzt jedoch diese 10 Stocks auch kaufen (Aktueller Aktienpreis: 325$). Der maximale Gewinn wären 20$ gewesen (Wenn der Preis der Aktie auf 0$ gefallen wäre), der Verlust zu derzeitigen Stock-Preisen aber 3.330$.
Man kann über die Moral davon diskutieren, es ist aber definitiv eine der „garstigsten“ und gemeinsten Möglichkeiten Firmen zu zerstören.

Diesem einem Reddit-User ist dann aber aufgefallen wie extrem speziell die GME(GameStop) Aktie gehortet wurde. Die Aktie wurde nämlich tatsächlich über 100% (also mehr als die Firma wert ist) geshortet.
Der Post des Users mit dem Aufruf GameStop Aktien zu kaufen ist in dem Wallstreetbets-Thread dann ziemlich durch die Decke gegangen, sehr viele sind der Anforderung dann tatsächlich auch gefolgt, was in einem enormen Kursanstieges der Aktie resultierte. Das ganze hat sich dann eben über Twitter und andere soziale Netze noch schneller verbreitet und ist zu einem regelrechtem Hype geworden. Die Hedgefonds fanden dass natürlich alle echt schei*e, das ganze hat sogar zu der Pleite eines milliardenschweren Hedgefonds geführt. Im Gegensatz haben dann aber auch einige, vor allem die die schon relativ früh dabei waren, sehr viel Geld gemacht. Einige sind dadurch sogar Millionäre geworden. Wichtig ist hier auch, dass es tatsächlich einige Anzeichen gibt dass einige Hedgefonds in der Sperrung des Handels mit besagten Aktien in Apps wie Robin Hood oder Trade Republic Einfluss hatten. Was ebenfalls ergänzt werden muss ist dann aber doch, dass oft als Pro-Argument für die ganze Aktion die Umverteilung von arm zu reich genannt wird. Das ist natürlich Unsinn, arme haben nicht dass Geld einen Broker zu nutzen und dort Aktien zu kaufen. Hoffen wir dass alles soweit gut ausgeht(abgesehen von den Hedgefonds, die haben meiner Meinung nach schon genug Geld)

Wichtig auch hier: Ich bin kein Experte und will auch nichts garantieren. Alles gefährliches Halbwissen :wink:

Viele Grüße, Daniel

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Kann ich größtenteils nur zustimmen. Wobei ich glaube, dass Melvin Capital (der Hedgefond) aktuell noch nicht Pleite ist. Wenn dann nur in der Theorie, da der Short Squeeze noch nicht stattfand. Denn dann wird die Aktie nochmal komplett hochgehen, bevor das ganze endet, alle verkaufen und Gamestop am Ende trotzdem pleite gehen wird…

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Da hast du Recht, noch sind sie nicht pleite und es kann gut sein dass sie sich auch auf Dauer über Wasser halten können.
Ich denke ebenfalls dass GameStop, selbst wenn sie noch ein alternatives Geschäftsmodell finden, pleite gehen werden. Auch wenn es offensichtlich ist, wird der enorme Kursabfall die ganze Firma noch instabiler machen. Wenn sie genau so weiter machen wie derzeit, müssen wir glaube ich nicht diskutieren dass sie innerhalb von sehr kurzer Zeit Insolvenz anmelden werden…

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Der Aktienmark beschleunigt eben normalerweise das, was so wie so passieren wird. Viele Kleinanleger werden jetzt bestimmt auch ein Minus machen, da sie zu spät auf den Zug aufgesprungen sind.

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Viel bitterer wird’s für die, die schon lange drin sind aber zu spät rausgehen. Die haben’s aber irgendwo auch verdient(außer sie konnten wegen Beschränkungen nicht raus).

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Soweit ich das verstanden habe konnte man die ganze Zeit raus, nur oft nich rein…

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Kann gut sein dass ich falsch liege, ich glaube aber dass man zeitweise nur eingeschränkt raus konnte. Vermutlich ist das aber falsch, würde ja für die Hedgefonds keinen Sinn machen…

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Diese Kostenlosen Broker-Apps waren ziemlich in der Zwickmühle, entweder verärgern sie die einen oder die anderen Kunden.

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Ja, definitiv! Die „bösen“ im ganzen sind meiner Sicht nach die Hedgefonds, der Rest wird von denen dann oft im Gewissen Sinne gezwungen.

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Also beim Thema Datenschutz bin ich der Meinung steht sich Deutschland immer selber im Weg. Da meist der Datenschutz wichtiger als Inovation ist.

Natürlich sollte der Datenschutz weiterhin sehr wichtig sein und auch transparenter.

Daher wäre es doch viel besser das erst einmal per default alles „erlaubt“ ist. Und es eine Zentrale in jedem Land gibt bei der du dich meldest, und damit deine Daten nach DSGVO behandelt werden müssen.

Denke aber das wird in der Praxis kaum umsetzbar sein…too much

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Ich denke es könnte auch funktionieren dass erstmal alles verboten ist, wenn da Leute sitzen würden die sich mit der Materie auskennen.

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Klar steht der Datenschutz einem oft im Weg (z.B. fünf seitige Datenschutzerklärung), aber nur deshalb ihn zurückschraube ist auch falsch.
Die DSGVO geht nur meiner Meinung nach falsch, „Alles ist erlaubt, solange der Nutzer es mit einem Hacken erlaubt hat“, wer ließt sich den wirklich immer jede AGB usw. genau durch? Rein zeitlich geht es ja heutzutage gar nicht.
Das gleiche hat man immer mit den Cookies, manche lehnen immer alle ab, die andern klicken immer auf akzeptieren (weil es der schnellere Weg ist). Grundsätzlich ist der Weg ja nicht schlecht, man gibt auch hier wieder dem Endbenutzer die Hebel in die Hand, aber gut umgesetzt ist es noch nicht.

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Also ich finde mittlerweile diese Cokkies Thema mehr als nervig sogar ätzend…

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Teste zur Zeit eine Safari-Erweiterung Hush for Safari die diese nervigen Banner verschwinden lässt — erhältlich für macOS Big Sur und iOS 14.

Ob Hush nun alle Cookies zulässt oder nicht, kann ich dir nicht beantworten, ich vertrau da auf den intelligenten Tracking-Schutz in Safari 14.0.

Funktioniert auf vielen Webseiten, falls dennoch ein Cookie-Banner sich einblendet, hat der Entwickler die Möglichkeit geboten, dass man ihm eine Info darüber zukommen lässt.

Alles in Allem: endlich ein angenehmes Surfen, wie man es aus vergangenen Tagen kennt :smile:

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Interessant! Wäre nur vorsichtig die volle Kontrolle über Safari dem Plugin zu überlassen.

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Das ist natürlich ein Argument, allerdings liegt der Quellcode offen vor, somit OpenSource https://oblador.github.io/hush/ und für jeden einsehbar. Der Entwickler betont auch, dass der Datenschutz — im Gegensatz zu anderen Apps — großgeschrieben wird, nichts wird gesammelt oder verlässt das Gerät auf dem die App installiert ist — unter Erweiterungen im Safari wird dies ebenfalls bestätigt.

Ich finde die Idee großartig und das Surfen macht nun wieder Spaß :sunglasses:

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